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Mittwoch, 17. Januar 2018

Im Krankehaus






Die letzten zwei Tage konnte ich tatsächlich nicht schreiben, aber ich hole alles nach.

Am 15.01. um 1120 Uhr war es dann soweit. Ich durfte mein Bett in den OP schieben. Ja, richtig gelesen. Ich habe vergessen zu fragen, aber es wäre denkbar, dass ich wegen des Asthmas laufen sollte, damit die Lungen nochmals gut durchlüftet werden (zumindest sagte man mir das). Ich war ergo auch bei vollem Bewusstsein im OP und bekam alles mit. Es war durchaus ein beklemmendes Gefühl und es nahm mich auch ein Stück weit mit. Die Anästhesistin war wirklich lieb und hat auch versucht mich abzulenken, aber ich war dann doch froh, als der Vorhang sich endgültig zuzog.


Nach ca 40 Minuten war ich dann auch schon wieder wach und auf dem Weg in den Aufwachraum. Völlig verkabelt spürte ich langsam die Übelkeit aufkommen. Mir war bisher fast immer übel nach OPs. Diesmal kamen dann noch die Schmerzen dazu, auch weil das Gas, dass man mir in den Bauch gepumpt hatte, irgendwie da ja wieder raus will und das geschieht auf ganz unterschiedlichen, teilweise schmerzhaften, Wegen. Ich wurde also direkt mal mit dem ein oder anderen Mittelchen vollgepumpt und meine Vitalwerte wurden auch gecheckt. Soweit wohl alles im grünen Bereich.

Plötzlich war mein Partner da. Hatte ich nicht erwartet, mich aber sehr gefreut. Ich bin aber nicht sicher, ob ich das auch rüberbringen konnte. Er blieb auch nicht lang. Ich schlief auch immer wieder ein, zwischen Bauch- und Rückenschmerzen. Die Intensivschwester versuchte mich dann auch mal zu mobilisieren, zog mir das sexy Hemd an und setzte mich auf den Bettrand, das hielt jedoch nur wenige Sekunden, dann wurde mir so schlecht, dass ich mich sofort wieder hinlegen musste.

Auf dem Zimmer wurde ich ebenso umsorgt. Der Pfleger der Spätschicht war sehr aufmerksam, fast schon überfürsorglich. Am ersten Tag gab es nur Tee oder Bouillon und natürlich musste ich mich nach 3 Schlucken von Letzterem übergeben, also, wäre genug da gewesen. Es reichte mir aber auch schon, dass ich würgen musste auch ohne, dass etwas dabei herauskam - der Schmerz, der durch den Bauch zog, die Angst, dass vielleicht eine Naht aufgehen könnte. Unbeschreiblich schrecklich. Ich bekam eine Spritze, die mir zwar nicht die Übelkeit nahm, aber ich schlief ein.

Am nächsten Morgen kamen die ersten Tabletten und Tropfen und das war gruselig und eigentlich war ich damit auch satt. Das Frühstück: Vanille Frappe, ohne Haushaltszucker, ohne Lactose, mit zusätzlich Protein, eine Kanne warme Milch lactosefrei, eine Kanne Kaffee O.o ja genau - Kaffee. Ich nahm 3 Teelöffel Frappe (das war sogar noch lecker) und 3 Schluck Milch, danach war ich satt. Ansonsten gab es Tee, Tee, Tee.

Am Mittag bekam ich 1/4 Portion Suppe, ein Schoko Frappe und Tee. Die Suppe nahm ich ganz, das Frappe lieber nicht - es schmeckte nicht ganz so lecker und ich bin auch irgendwie nicht wirklich der Typ, der ständig Süßes mag. Da mir von Anfang an gesagt wurde, dass trinken sehr wichtig sei, hab ich natürlich getrunken und als meine Familie kam, habe ich einen Kamillentee in der Cafeteria getrunken. So bekam ich auch ein wenig Bewegung, was  gut tat, aber auch anstrengend war.

Meine Familie war wieder weg und ich fühlte mich wie nach einem Marathonlauf. Also legte ich mich ins Bett und wollte etwas am Laptop machen, trank meinen Tee schluckweise und dann wurde mir wieder richtig übel. In meinem Bauch blubberte es regelrecht und ich versuchte zu schlafen. Das klappte aber nicht so wie ich wollte. Die Pfleger wussten auch nicht wirklich, was sie noch mit mir anstellen sollten - noch mehr Schmerzmittel und dann bekam ich wieder so eine nette Schmerzspritze - leider sorgte diese dafür, dass mir noch schlechter wurde, aber ich schlief ein wenig.

Am Abend gab es wieder Suppe, Frappe und Tee. Wie gehabt. Die Suppe nahm ich zu mir, der Rest interessierte mich nicht. Ich musste aber wenigstens die Suppe essen, denn ich wollte ja unbedingt am nächsten Tag nach dem Mittagsessen nachhause. Die Voraussetzung dafür war nämlich, dass man das Mittagessen gut vertrage und da gab es dann "normale" Kost.

Mir ging es leider nicht besser und gegen 2100 Uhr stand mein Chirurg am Bett und meinte, dass ich vielleicht doch lieber noch 1 - 2 Tage länger bleiben sollte, es komme schonmal vor, dass man mehr Startschwierigkeiten habe. Ich hatte ihm aber klar - im Vorgespräch - gesagt, dass ich diesesmal KEINE Verlängerung wollte oder akzeptierte und so bat ich ihn, die Entscheidung aufzuschieben. Zum Glück ist er ein sehr sympathischer, menschennaher Chirurg und ließ sich auf meine Bitte ein.

Die Nacht war holprig und schmerzhaft, was aber teilweise auch dem Bett geschuldet war. Zudem trieb Fredericke ihr Unwesen und Sturm, Gewitter und starker Regen gaben sich die Hand. Ach ja, die Kopfschmerzen habe ich vergessen. Sicher bedingt durch zu wenig Flüssigkeit, zu wenig Schlaf, zu viel Gas im Körper und ein unbequemes Bett.

Trotzdem ging es meinem Magen besser, ich trank etwas Kaffee mit viel Milch, ein paar Löffel Joghurt und nahm die Schmerztropfen und eine der Tabletten, mehr wollte ich nicht. Ich bekam um 0409 Uhr bereits gesagt, dass ich heute ja nachhause dürfe und das beruhigte mich ungemein. Der Chirurg hatte Wort gehalten und nichts anderes veranlasst.

Ich trank wieder Tee und es ging gut. Langsam begann ich meine Sachen wieder einzupacken und dann durfte ich auch noch Duschen - wie wunderbar. Der Tag war fast gerettet. Das Wetter wurde leider immer schlimmer und ich fürchtete schon, da bleiben zu müssen, weil mein Partner mich nicht abholen könnte.

Das Mittagessen:


Abgesehen von der Polenta, war das richtig gut und es tat auch gut. Endlich mal nichts Süßes.

Natürlich durfte ich nachhause, auch wenn der Heimweg wirklich gruselig war, alles vereist, aber mein Schatz hat es hinbekommen. Zuhause hab ich mich erstmal ins Bett gelegt und wurde direkt von meinen Katzen bekuschelt - so kann man dann auch genesen ;-)

Eure Silvana

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